- Glucocorticoide
- Glucocorticoide[zu lateinisch cortex, corticis »Rinde«, »Schale«], Singular Glucocorticoid das, -s, Glukokortikoide, Glucosteroide, Gruppe von Steroidhormonen aus der Nebennierenrinde (Corticosteroide), die an der Steuerung längerfristiger Stoffwechselphasen (z. B. Stressbereitschaft, Schlaf-wach-Rhythmus) beteiligt sind. Das wichtigste Glucocorticoid ist beim Menschen Cortisol (Hydrocortison), die tägliche Produktion liegt bei 5-30 mg. Daneben werden kleinere Mengen an Cortison und Corticosteron produziert. Die Ausschüttung der Glucocorticoide aus der Nebennierenrinde erfolgt unter der Wirkung des adrenocorticotropen Hormons (ACTH). Die Glucocorticoide beeinflussen v. a. den Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. Sie aktivieren die Gluconeogenese, erhöhen den Blutzuckerspiegel, besonders während Fastenperioden, und vermehren den Glykogengehalt der Leber. Sie greifen außerdem u. a. in den Fettstoffwechsel ein, führen zu Kochsalzretention und Kaliumausscheidung, unterdrücken allergische und entzündliche Reaktionen und vermindern die Antikörperbildung. Nach Inaktivierung in der Leber (durch Reduktion und Konjugation) werden die Glucocorticoide mit dem Harn ausgeschieden.Im weiteren Sinn zählen zu den Glucocorticoiden auch die von ihnen abgeleiteten synthetischen Glucocorticoide, die durch Abwandlung des Cortison- und Cortisolmoleküls entstanden sind und wirksamer sind als die Ausgangsprodukte (z. B. Prednison beziehungsweise Prednisolon). Glucocorticoide werden in der medizinischen Therapie u. a. bei rheumatischen und allergischen Erkrankungen, zur Immunsuppression sowie bei Nebennierenrindeninsuffizienz eingesetzt.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Nebenniere: Hormone in Rinde und Mark
Universal-Lexikon. 2012.